Katzenklischee #1: Hunde haben Besitzer, Katzen Personal!

Vorurteile über Katzen
Mit Vorurteile bzw. veralteten Ansichten über Katzen werde ich fast täglich konfrontiert. Also höchste Zeit damit aufzuräumen. Ich werde regelmäßig ein Klischee aufgreifen, es fachlich bewerten & damit hoffentlich das Verhalten der Katzen verständlicher machen. Also dann, Let’s go…

# 1 "Hunde haben Besitzer, Katzen haben Personal!"

Natürlich kennen wir alle Erzählungen über eigensinnige Katzen & treue Hundeseelen. Doch um dieses Klischee beurteilen zu können, muss man sich die Ursprünge der beiden Tiere genauer betrachten wie z.B. deren Domestikation:

🐶Hunde:

– Domestikation vor ca. 15000 Jahren
– als Jagdpartner & Schutzhund
– wurden gefüttert -> Abhängigkeit
 

😺 Katze:

– Domestikation vor ca. 11000 Jahren
– lebten nahe menschl. Siedlungen & jagten, die dort lebenden Nager
– wurden vom Menschen geduldet, lebten aber eigenständig & unabhängig
 

👉 Gründe für die Eigensinnigkeit von Katzen:

1. Eine gewisse Eigensinnigkeit besitzen Katzen aufgrund ihrer Domestikationsgeschichte & der Tatsache, dass sie für sich selbst sorgen mussten
2. Hinzu kommt, dass Katzen zwar in Gesellschaften zusammenleben, es dort aber keine feste Rudelhirachie wie bei Hunden gibt.
3. Ein weiterer Grund ist die häufige Fehlinterpretation des Katzenverhaltens durch den Besitzer (Protestverhalten, eingeschnappt sein, Schlagen ohne Vorankündigung etc.)

 

😻 Eigensinniges Verhalten von Katzen & deren wirkliche Bedeutung

Wenn man sich mit dem Verhalten der Katzen beschäftigt, stellt sich schnell heraus, dass es sehr sensible Wesen sind & die augenscheinliche Eigensinnigkeit ganz andere Hintergründe hat, als wir Menschen immer vermuten. Nachfolgend ein paar Beispiele:
Bsp. 1: Katze ignoriert Besitzer, nachdem dieser vom Urlaub wieder kommt.
👩 Mensch interpretiert: die Katze ist eingeschnappt, weil sie sich wegdreht/ weggeht
 
🐈 Bedeutung des Verhaltens: Katzen mögen keine Veränderung & sind aufgrund der Abwesenheit der Besitzer schon gestresst. Nun kommen die Besitzer zwar wieder, aber die Katze ist mit der Situation erstmal überfordert & verunsichert. Ein normales Verhalten der Katzen darauf, ist sich abzuwenden oder zurückzuziehen, um mit der neuen Situation klar zu kommen. Hat sie sich sortiert, freut die Katze sich dann auch ihre Besitzer wieder um sich zu haben.
 
 
Bsp. 2: Katze pinkelt auf Teppich, nachdem der Kratzbaum an einen anderen Platze gestellt wurde
👩 Mensch interpretiert: die Katze pinkelt aus Protest hin, weil sie verärgert darüber ist
 
🐈 Bedeutung des Verhaltens: Katzen mögen keine Veränderung & gerade ein Kratzbaum hat für eine Katze große Bedeutung, da sie an diesem ihre Duftstoffe verteilt & damit ihr Revier markiert, dieser aber auch als Rückzugsort & Aussichtsplattform dient. Sind die Gegebenheiten plötzlich nicht mehr an gewohnter Stelle, ist die Katze verunsichert. Sensible Katzen können dadurch unsauber werden. Durch das Urinieren verteilen sie verstärkt ihre Duftstoffe, um sich wohler fühlen & sich selbst zu beruhigen. Die Katze signalisiert damit nur, dass ihr diese Situation unbehagen (in Form von Unsicherheit) bereitet.

Fazit

Ob man Katzen als eigensinnig empfindet, hängt vom Wissen über deren Verhalten & ihrer Ursprungsgeschichte ab. Eine Katze verhält sich so, wie es in ihren Genen liegt, würde aber niemals vorsätzlich einen Menschen manipulieren. Das ist nur eine Interpretatiossache 😉 Es gibt genügend Katzenbesitzer, die genau so ein inniges Verhältnis mit ihrer Katze haben, wie zu einem Hund.
Sicherlich unterscheidet sich das Verhalten von Hunde & Katzen, aber es sind eben auch verschiedene Tierarten. Meine Einschätzung zum o.g. Klischee ist definitiv: *FAKE*

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